Über den Dächern Berlins gab es im Rahmen einer Panel Diskussion einen “tour d’horizon” zum Thema Fachkräftemangel: Fakt oder Fiktion in der Key Note von Prof. Dr. Martin Klaffke (Direktor des Hamburg Institute of Change Management und Professor für Personalmanagement).
“Stellenzeigen sind out, mobil ist in, das Ganze bitte auf Augenhöhe!”Kernaussage zur aktuellen Situation: Fachkräftemangel sei nicht unbedingt gegeben, wohl aber ein Fachkräfteengpass – so wird die Bundesagentur für Arbeit zitiert.
Trotzdem hieße es häufig “Es fällt uns schwer, qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen.”
Frage in die Zukunft gerichtet: Wird es zum Mangel kommen?
3 wesentliche Trends werden dazu aufgeführt:
- Wertewandel & demographischer Wandel
- Wissensarbeit & Innovationsdruck
- Technischer Wandel & Globalisierung
Insgesamt seien beispielsweise Veränderungen in der Arbeitsnachfrage durch die Digitalisierung zu beobachten. Andererseits gäbe es mehr Bedarf an Arbeiternehmern in der Wissensindustrie. Alles sei in der Entwicklung und dementsprechend schwierig eine klare Aussage bzgl. des Endzustandes zu machen. Es sei abhängig von Branche und Region, ob es zu weiteren Engpässen komme oder gar zu einem Mangel käme.
Wo bzw. wie findet man zukünftig Mitarbeiter?
Es gelte insgesamt Neue Wege zu gehen. Partnerschaften einzugehen. Eine Offenheit mitzubringen zukünftig Menschen und Ressourcen zu “teilen” – “sharing employees”.
Grundsätzlich sei wichtig:
- Employer Branding und Schulmarketing zu betreiben (nicht nur Hochschulmarketing)
- Internet wie YouTube zielgruppenabhängig zu nutzen
- Kompetenzplanung und Nachfolgeplanung rechtzeitig und mit Vorlauf zu betreiben
Auf der persönlichen Ebene gelte es breit gebildet zu sein, lebenslanges Lernen sei dazu die Voraussetzung.
Und, das Wesentliche: heute (und noch mehr zukünftig) müsse sich der Arbeitgeber beim Arbeitnehmer bewerben. Und ultimativ eine klare, überzeugende Antwort auf die Frage nach den 3 guten Gründen geben warum man ihn als Arbeitgeber auswählen möge.
Also: “Wenn der Teich in dem wir angeln wollen kleiner wird muss ich mir überlegen: was ist der Köder der dem Fisch schmeckt?”
Dann sei man als Unternehmen bestens für den Fachkräftemangel bzw. Engpass gerüstet.
Ein Kommentar zu „Reverse application – neue Wege gefragt“