Accelerating Change – Wege zur Selbsterneuerung #ChangeC

Auf dem Handelsblatt Change Congress 2019 Romantic Renaissance sprechen wir über Accelerating Change – Wege zur Selbsterneuerung und Innovationsfähigkeit:

«Atemlos» dieser Titel passt gut auf das rasant steigende Veränderungstempo in den Märkten. Strukturelle Veränderungen, neue Geschäftsmodelle und Arbeitsformen: die Fähigkeit zur schnellen Adaption und Selbsterneuerung entscheidet über die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.

Mit welchen Konzepten begegnen Unternehmen dieser grossen Transformationsaufgabe? Wie machen sich Führungskräfte und Changemaker fit für diese anspruchsvolle Reise?

Imke Keicher (Transformation Plus) lädt das Publikum ein mit Gästen im «Fishbowl»-Format zu diskutieren: Annette Kroeber-Riel (Google), Julia Kroeber-Riel (TRATON), Katja Mehl (SAP) und Felicitas von Kyaw (Coca Cola European Partners).

Im Vorfeld wurde ich interviewt, 3 Fragen zu Purpose, Innovationen und NeugierZum Stichwort Selbsterneuerung mein kurzes Video Statement vom Congress.

Diskutiert haben wir u.a. folgende Fragen, die ich hier sinngemäß beantworte:

Worum geht es heute? Warum geht das heute anders?

Die sich verändernde Arbeitswelten, die Notwendigkeit zur raschen Anpassung und die Digitalisierung sind spürbare Unternehmensrealität. Wir leben in einer exponentiellen Welt, geschaffen auch durch exponentielle technologische Entwicklungen – die Zeiten von linearer Planbarkeit sind vorbei. Das Tempo des technologischen Fortschritts und der Veränderungen ist so rasant wie niemals zuvor.

Diese VUCA (volatile-uncertain-complex-ambiguous) Welt zwingt die Unternehmen dazu, ihre Organisation, ihre Arbeitsweise und ihre Unternehmenskultur anzupassen bzw. zu ändern. Und verlangt auch von jedem Einzelnen Neues.

Denn, Change ist heutzutage immer weniger ein Einmalevent, sondern „always on„. Es geht um eine „permanent transition“, „nach der Veränderung ist vor der Veränderung“,„responding to change over following a plan“ (agiles manifesto).

Veränderungs- bzw. Anpassungsfähigkeit ist somit das Gebot der Stunde – für Organisationen und Individuen.

Für Organisationen geht es um ihre grundsätzliche Veränderungsfähigkeit als eine strategische Kernkompetenz und entscheidendem Erfolgsparameter.

Diese sich schneller verändernde Arbeitswelt mit ihren neuen Anforderungen an Flexibilität und lebenslanges Lernen, sich verändernde Organisationen und Arbeitsweisen erfordert zudem von jedem Einzelnen mehr Eigenverantwortung. Wir werden unser eigener Talent Broker sein (müssen) – das ist eines der neuen Mantras. Und das: Kontinuierlich. Ein Leben lang. Jeden Tag. Eine „always on“ Lernmentalität zu entwickeln. Und das zunehmend selbstverantwortlich und selbstgesteuert.

Transformationsfähigkeit aus eigener Kraft, was hilft?

Wesentliche Fähigkeiten der Zukunft sind Flexibilität, Offenheit, Neugier und Mut.

Neugierde ermöglicht es, sich neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Wer Veränderungen erzielen, Neues schaffen will, muss über das Bekannte hinausschauen. Neugierde ist ein Schlüsselkompetenz für Veränderungen.

Grundsätzlich geht es darum, neue & andere Perspektiven zu ermöglichen, d.h. Erlebnis- und Erfahrungsräume zu schaffen und Perspektivwechel zu orchestrieren:

  • Purpose der Organisation definieren, nichts motiviert mehr als Teil eines größeren Ganzen zu sein
  • Inclusion & Diversity, diverse Perspektiven stärken und inkludieren, unsonscious bias trainings, Vielfalt leben
  • Neugier-Kultur kreieren, gemeinsam Zukunft denken, zuhören, offene Fragen stellen, querdenken, Fehlertoleranz
  • Lernmöglichkeiten schaffen, das neugierige Unternehmen ist immer auch ein lernendes, Kultur des ständigen Lernens entwickeln, Wissbegierde und Fortbildung fördern, „wir haben ausgelernt“ ist von gestern
  • Ways of Working, Arbeitsräume/ Umgebung und Orte der gelebten Unternehmensidentität schaffen, Projektarbeit/ Auslandsaufenthalte/ Netzwerk und Teamwork fördern
  • Führung als Pfadfinder nicht Reiseleiter, Mut machen zur Selbstverantwortung, Potenzialentwicklung unterstützen
  • Gesundheitsbewusstsein stärken, Stresstoleranz trainieren, Umgang mit Veränderungen fördern
  • Motivation des Einzelnen verstehen, Leidenschaft für die eigene Arbeit definieren, Eigeninitiative entdecken und stimulieren, ‚eigener Talentmanager‘, Coaching
  • Selbstverantwortung und Autonomie des Einzelnen stärken, Freiräume im Sinne von Wahlmöglichkeiten schaffen

Rolle von Purpose – warum gehen Purpose und Veränderungsfähigkeit Hand in Hand?

Eine der zentralen Herausforderungen – nicht nur im Rahmen von Veränderungen – ist es, die Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu begeistern und Orientierung zu vermitteln. Die Frage nach „purpose“ oder „meaning“ ist hoch relevant.

Um eine Organisation und ihre Mitarbeiter zu einem Schulterschluss zu bewegen, ist grundsätzlich die Beschäftigung mit verschiedenen Fragen wichtig, zum Beispiel:

  • Woher kommen wir und wo stehen wir? (Historie, Gegenwart)
  • Warum geht es uns? (Purpose, Bestimmung)
  • Wohin gehen wir? (Vision)
  • Wie kommen wir dorthin? (Strategie)

Purpose zielt gleichermaßen nach innen und außen, d.h. bietet Identifikation für die Belegschaft und Differenzierung im Wettbewerb. Mit der Antwort auf die Frage „Warum?“ wird der Glaube geteilt, einen relevanten Wert zu schaffen und es entsteht Energie zur Transformation. Nichts motiviert mehr als Teil eines größeren Ganzen zu sein. Es geht um ein gemeinsames Verständnis zum Unternehmenssinn. Was leitet gemeinsames Handeln, wofür steht die Organisation – und wofür nicht?

Purpose ist eine der wesentlichen Quellen für Erneuerung und Innovationskraft. Er schafft Zugehörigkeit, ein gemeinschaftliches Verständnis und eine gemeinsame Ausrichtung für die Mitarbeiter. Er eröffnet (neue) Perspektiven, lenkt Investitionen und bestimmt die Felder für Erneuerungen. Purpose und Innovation – diese Kombination leistet einen wichtigen Beitrag für die Veränderungs- und damit Zukunftsfähigkeit einer Organisation.

Wie kann man seine eigene Neugier befördern?

  • Neue Erfahrungen suchen:
    Neue Wege gehen, raus aus der Routine. Das muss nicht gleich ein Jobwechsel sein, kein Neuanfang nur als Selbstzweck. Man sollte Neuerungen im eigenen beruflichen Themengebiet verfolgen, oder man kann einfach mal etwas anders bzw. anderes machen (anderen Weg zur Arbeit, Riesen, einen anderen Urlaub machen, neues Hobby entdecken).
  • Die ‚Warum‘-Fragen stellen:
    Wer Zeit mit Kindern verbringt kennt das Spiel ‚Ich sehe was was Du nicht siehst‘ oder auch die berühmte Dauerschleife der ‚Warum‘-Frage. Als spielerische Quelle der Inspiration dient sie, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Man kann sie bewusst einsetzen, ein bewusstes Hinterfragen vornehmen, um zu einer absichtsvollen Entscheidung zu kommen. Im organisatorischen Kontext hat sich Simon Sinek mit „always start with a WHY“ etabliert; zu fragen warum und zu welchem Zweck man etwas macht ist immer ein sinnvoller Startpunkt.
  • Andere Perspektiven einbauen:
    Man kann sich einen eigenen Beraterstab an Experten aus unterschiedlichen Blickwinkeln suchen und systematisch verschiedene Betrachtungsweisen bei Entscheidungen einbinden. Auch ein diverser Freundeskreis mit unterschiedlichen Interessen, Sichtweisen, Lebensstilen und Unternehmungen fördert diese Vielfalt im eigenen Umkreis.

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